Heute solidarisch mit vor Ort bei der Streik-Kundgebung im „Museum für Niedriglöhne“, wie es ein Redner ausdrückte: Den Hardtwaldkliniken in Bad Zwesten.
pflege
Straßenaktionen in Melsungen und Fritzlar
Am 26.08 veranstalteten wir auf den Marktplätzen in Melsungen und Fritzlar zwei Aktionen zur Misere im Gesundheits- und Pflegesystem. Dafür hatten wir den Aufsteller einer sechsarmigen Krankenschwester und viele Infomaterialien dabei.
Klinik Neubau in Melsungen
Klinikneubau in Melsungen vor dem Aus ?
Anfang August 2020 will Asklepios die neuen Psychiatriestationen im alten Krankenhaus in Melsungen eröffnen. „Das sieht auf den ersten Blick erfreulich aus“ meint der Kreistagsabgeordnete der LINKEN Böhme-Gingold. „Beim genaueren Hinsehen merkt man aber die Absicht des Konzerns: Statt den Neubau der Klinik voran zu treiben, investiert Asklepios in die Sanierung des maroden Altbaus.“
Spätestens jetzt dürfte allen klar sein, dass Asklepios kein Interesse mehr am Neubau der Melsungen Klinik hat.
Pflegekräfte im Schwalm-Eder-Kreis
Das Konjunkturpaket ist eine große Enttäuschung
Als große Enttäuschung sieht die Pflegefachkraft Sebastian Behrendt die Ergebnisse des Konjunkturpakets. Zu Beginn der Coronakrise wurden die Pflegeberufe als systemrelevant bezeichnet. Großes Lob gab es für die aufopferungsvolle Arbeit an vorderster Front. Es gab öffentliches Klatschen von den Balkonen und Lobgesänge als Anerkennung für die schwere und riskante Arbeit im Pflegebereich.
Und nun: Im Konjunkturpaket ist kein einziges Mal des Wort Pflege enthalten. Für die große Koalition scheint es den Pflegenotstand nicht mehr zu geben. All die schönen Worte und großen Gesten über die systemrelevante Arbeit der Pfleger*innen bleiben somit ohne Konsequenzen. „Waren das nur leere Versprechungen der Politiker?“ fragt sich Sebastian Behrendt, Kreisvorstand DIE LINKE Schwalm-Eder „Wir Pflegekräfte fühlen uns verhöhnt und von den Verantwortlichen im Stich gelassen.“
Forderungen an Asklpeios Kliniken
Das sind unsere Forderungen
Ausreichend Personal
Um den Personalnotstand zu bekämpfen brauchen wir verbindliche bundesweite Vorgaben, wie viele Pflegekräfte für wie viele Patientinnen und Patienten vorhanden sein müssen. Niemand darf alleine auf einer Station oder einem Pflegebereich arbeiten, in der Intensivpflege kann eine Pflegekraft höchstens zwei Patientinnen oder Patienten versorgen.
Gute Entlohnung
In den Asklepios Kliniken müssen sofort Tarifverträge mit ver.di abgeschlossen werden. Keine Pflegefachkraft darf in Vollzeit weniger als 3.000 Euro verdienen.
Bessere Arbeitsbedingungen
Wir fordern ein familienfreundliches und flexibles Schichtmodell, ein gutes Vertretungssystem im Krankheitsfalle und mehr gesundheitsfördernde Maßnahmen für Pflegende. Freizeitausgleich
Pausen und Ruhezeiten einhalten
Gesetzliche Vorgaben der Pausen und Ruhezeiten müssen endlich eingehalten werden, auch in der Nacht. Ruhezeiten zwischen den Schichten sind enorm wichtig für die Konzentrationsfähigkeit am Arbeitsplatz. Es muss genug Personal geben, damit niemand aus seiner Freizeit geholt werden muss.
Überlastungsanzeigen ernst nehmen
Überlastungsanzeigen müssen von der Geschäftsleitung regelmäßig ausgewertet und daraus folgende Verbesserungen vorgenommen werden. Der Maulkorberlass (s.o.) muss zurück genommen werden.
Melsungen als Notfallstandort erhalten
Um die Notfallversorgung sicherstellen zu können muss die Intensivstation wieder mit sechs Betten und den entsprechenden Beatmungsmöglichkeiten betrieben werden.
… um das finanzieren zu können, benötigen wir eine solidarische Gesundheitsversicherung
Alle zahlen nach ihrem tatsächlichen und vollständigen Einkommen in die Kranken- und Pflegeversicherung ein. So werden auch höhere Einkommen gerecht belastet und der Beitragssatz kann dauerhaft gesenkt werden. Auf dieser Grundlage ist es möglich bessere Versorgungsleistungen für alle zu finanzieren. Dieses Modell wird in Österreich erfolgreich praktiziert.